Konzert in Marienkapelle ein Hochgenuss
Auch das achte Konzert in der Marienkapelle im Rahmen der „Klangwellen 714“, das unter dem Motto „Musik – Nahrung der Liebe“ stattfand, war wieder ein musikalischer Hochgenuss.
Musikalisches Menü
Die Konzertreihe, die unter der Schirmherrschaft von Dr. Ulla Hahn und Dr. Klaus von Dohnanyi steht, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. So fanden sich am 6. Juni trotz schwüler Hitze und drohendem Gewitter wieder viele Menschen in der altehrwürdigen Marienkapelle ein, um sich von der musikalischen Klasse der beiden Monheimer Abiturienten Barbro Vierus (Sopran) und Jonas Almendinger (Trompete) unter der Begleitung von Sven Morche (Orgel und Klavier) begeistern zu lassen. Ein fünfzehnteiliges musikalisches Menü wurde den Zuhörern von Hans Schnitzler, dem Vorsitzenden des Marienkapellenvereins, angekündigt. Und es war ein sehr bekömmliches Menü, das man genießen konnte. Eingeleitet, sozusagen als Vorspeise, gab es von Henri Purcel das Trumpet Tune zu hören, das von Jonas Almendinger geschmeidig und festlich intoniert wurde. Mit einem Adagio, der Sarabande und einem Lento von Jean Baptiste Loeillet streute er immer wieder kleine „Zwischenmahlzeiten“ ein - wahrhaft ein Ohrenschmaus. Sehr ausdrucksvoll und überzeugend wirkten seine Vorträge, die Sven Morche auf der Orgel begleitete.
Großes Talent
Barbro Vierus zeigte mit ihrer Liedauswahl erneut eine breite Palette ihres erstaunlichen Könnens. Im ersten Teil sang sie „Mai“ von Gabriel Fauré, „Auf den Flügeln des Gesanges“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy und von Giulio Caccini das „Amarilli mia bella“. Ganz anders klang ihre Stimme in den beiden Spirituals „Wade in the water“ und „Amazing grace“, die mit Überzeugung und Charme vorgetragen wurden. Mit Mozart (Laudate Dominum) und César Franck (Panis angelicus) stellte sie geistliches Liedgut vor, wobei ihr Stimmtimbre angenehm weich zu Ohren kam. Mit „Oh mio babbino caro“ aus Puccinis Oper „Gianni Schicci“ wagte sie einen Schritt in die Opernwelt, wobei die Lebendigkeit und Bravour ihrer Stimme die Zuhörer begeisterte. Hier reift ein großes Talent heran. Mit Sven Morche, dem Kirchenmusiker von St. Gereon, an der Orgel und am Klavier hatte man zum wiederholten Male für die Marienkapelle einen einfühlsamen und guten Begleiter engagiert, der es hervorragend verstand, sich auf die beiden jungen Solisten einzulassen. Erfrischend, mit welcher Freude und Klasse die Musik dargeboten wurde.
„Nachspeise“
Bei jedem festlichen Menü, so auch hier, gab es eine köstliche Nachspeise. Das „Ave Maria“ von Franz Schubert, bei dem alle drei Musiker gemeinsam musizierten, war ein ergreifender und überzeugender Abschluss eines wunderbaren Musikgenusses, der zu Herzen ging und zu Recht als „Nahrung der Liebe“ bezeichnet werden kann. Das nächste Konzert in dieser Reihe findet am 4. Juli 2010 um 16 Uhr in der Marienkapelle statt. „ClasSax – Bergisches Saxophon Ensemble“ spielt „Klassisches aus fünf Jahrhunderten“.
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