Politik / Monheim, 07.06.2015

Kontroverse um Halbtagsbetreuung

In den letzten Tagen wurde nicht nur in sozialen Netzwerken über die von der Stadt geplante Abschaffung der Halbtagsbetreuung an Grundschulen kontrovers diskutiert.

 

Nur noch offener Ganztag?

In einer Aussendung an die Presse erklärt der Zusammenschluss „Monheimer Eltern für die Halbtagsbetreuung an Grundschulen“ um Moritz Peters nun: „Der Monheimer Bürgermeister hat in der Sitzung des Jugendhilfeausschusses vom 13.11.14 mitgeteilt, dass die in Monheim derzeit noch an vier Grundschulen angebotene Halbtagsbetreuung, welche eine Betreuung der Grundschüler nach Schulschluss bis 13.30 Uhr sicherstellt, in nächster Zeit ersatzlos auslaufen soll. Stattdessen soll es für berufstätige Eltern in Monheim demnächst nur noch die Möglichkeit geben, ihr Kind in den sogenannten offenen Ganztag zu geben, aus welchem das Kind von den Eltern nach Schulschluss frühestens um 15 Uhr abgeholt werden darf.“

„Mehr als 500 Unterschriften“

Begründet worden sei dies seitens der Verwaltung damit, dass es in Monheim keinen Bedarf mehr für eine Halbtagsbetreuung an Grundschulen gebe. Dies werde durch eine aktuelle Zahl von nur noch 65 Halbtagsplätzen in Monheim belegt. Die Gruppe um Peters dazu: „Eine vorherige Diskussion zum Auslaufen der Halbtagsbetreuung gab es, jedenfalls in der Politik oder der Öffentlichkeit, nicht. Diese zunächst weitgehend unbemerkt gebliebene Entscheidung der Monheimer Verwaltung wurde erstmals durch eine Unterschriftenaktion von betroffenen Eltern an Monheimer Kindergärten öffentlich: In wenigen Wochen sammelten diese über 500 Unterschriften von betroffenen Eltern und Erziehern, welche nicht nur für eine Beibehaltung, sondern für eine Verbesserung einer Halbtagsbetreuung eintraten.“ Einer Auslegung der Unterschriftenlisten in den Monheimer Grundschulen sei dabei „bis auf eine Ausnahme seitens der dort Verantwortlichen nicht zugestimmt“ worden, trotzdem hätten „schon mehr als 500 betroffene Eltern” unterschrieben.

Zahlen „nicht repräsentativ“

Zu den von der Verwaltung herangezogenen Zahlen erklärt die Eltern-Gruppe: Die geringe Zahl von Halbtagsbetreuungsplätzen in Monheim hänge damit zusammen, dass dieses Betreuungsmodell von Seiten der Politik und der Schulträger in der Vergangenheit weder beworben noch gefördert worden sei. Den Organisatoren seien eine Vielzahl von einzelnen Fällen bekannt und auch mit entsprechenden Schreiben von Schulträgern belegt worden, in welchen Eltern, die eine Halbtagsbetreuung für ihr Kind gewünscht hätten, mitgeteilt worden sei, dass „mangels bestehender Plätze (wohlgemerkt an Schulen, an denen bisher Halbtagsbetreuung praktiziert wurde) der offene Ganztag empfohlen wurde“. Die von der Verwaltung herangezogenen Zahlen seien „auch deshalb nicht repräsentativ, weil bei den bisherigen Anmeldungen diejenigen Eltern, die sich für eine Halbtagsbetreuung entschieden haben, mit Kosten von rund 600 Euro im Jahr rechnen mussten, wohingegen der Ganztag bereits seit langem als kostenfrei beworben wurde“.

„Langenfeld flexibler“

Dass bei einem attraktiven Angebot auch ein erheblicher Bedarf für eine Halbtagsbetreuung bestehe, zeige, so die Eltern-Gruppe, „das Beispiel der Nachbarstadt der Hauptstadt des Kindes“: „In Langenfeld wird ein für die betroffenen Eltern wesentlich flexibleres Halbtagsbetreuungsmodell praktiziert. Dort sind im Rahmen der Halbtagsbetreuung auch die Teilnahme an einem Mittagessen sowie eine Frühbetreuung und eine Ferienbetreuung möglich. Die Anmeldezahlen für die Halbtagsbetreuung in Langenfeld liegen im Verhältnis zu Monheim um ein Vielfaches höher.“ Moritz Peters erläutert: „Uns geht es nicht darum, die eine Betreuungsform gegen die andere auszuspielen oder als ´besser´ oder ´schlechter´ darzustellen. Der offene Ganztag ist für viele Kinder und Eltern ein Segen und verdient selbstverständlich die Förderung durch Politik und Verwaltung. Eine solche Förderung darf aber nicht auf Kosten anderer in unseren Augen genauso förderungswürdiger Betreuungsformen und auf dem Rücken der hiervon betroffenen Kinder und Eltern erfolgen.“ Es sei „eben nicht für jedes Kind von berufstätigen Eltern das Richtige, an jedem Tag der Woche bis nachmittags in der Schule sein zu müssen“.

„Erste Gespräche mit PETO-Fraktion“

Eltern, welche sich nachmittags selbst um Hausaufgaben, Bildung und Freizeitaktivitäten ihrer Kinder kümmerten, hätten „ebenso die Unterstützung von Politik und Verwaltung verdient“. Peters weiter: „Mittlerweile haben erste Gespräche zwischen den betroffenen Eltern und Vertretern der Peto-Fraktion stattgefunden, in welchen vorsichtig signalisiert wurde, den Bedarf an einer Halbtagsbetreuung nochmals auf den Prüfstand stellen zu wollen. Wir bitten deshalb diejenigen Monheimer Eltern, Großeltern und Bürger, die auch zukünftig eine Halbtagsbetreuung Monheimer Kinder gesichert sehen wollen, um Kontaktaufnahme, damit wir Stadt- und Schulverwaltung in der Hauptstadt des Kindes davon überzeugen können, dass es an Monheimer Grundschulen auch zukünftig eine Halbtagsbetreuung geben muss.“

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