Politik / Langenfeld, 01.07.2013

Scharfe Kritik an geplantem Hubschrauberlandeplatz

Ein vom Unternehmen Control€xpert bei der Bezirksregierung für den Standort Reusrath beantragter Hubschrauberlandeplatz (wir berichteten) mutiert mehr und mehr zum Politikum.

 

Häme seitens der B/G/L

Die Fraktion der B/G/L unterstützt die ihrer Meinung nach vorhandene „kritische Haltung der Reusrather Bürger zu dem umstrittenen Hubschrauberlandeplatz an der Dückeburg“ im Langenfelder Süden. „Dass das Überleben einer IT-Firma von einem Hubschrauberlandeplatz abhängig sein soll, ist wohl stark an den Haaren herbeigezogen“, kritisiert Fraktionsvorsitzender Gerold Wenzens die aktuellen Pläne. „Nach unbestätigten Informationen wurden bei der Bezirksregierung bis zu vier Flüge pro Tag beantragt“, so die B/G/L. Die Wählergemeinschaft fragt hämisch: „Werden elektronische Daten jetzt per Luftpost verschickt, weil die Datenleitungen der Telekom zu wenig Kapazitäten haben? Hier könnte vielleicht das geplante Glasfasernetz der Stadtwerke Abhilfe schaffen.“

„Alternativstandort suchen“

Nach Meinung der B/G/L würde „neben den Lärm für die Reusrather Bürger zudem auch das Landschaftsbild der idyllisch gelegenen, ehemaligen Wasserburg durch den geplanten Hangar stark beeinträchtigt werden“. In Richtung des von Gerhard Witte (Vorsitzender des Langenfelder Industrievereins und Chef von Control€xpert) gewünschten Landeplatzes heißt es: „Statt diesen sensiblen Erholungsbereich zu stören, sollte Herr Witte lieber einen Standort in einem der großen Gewerbegebiete den Vorzug geben. Hier sollte die Langenfelder Stadtverwaltung Alternativplätze aufzeigen können. Eine für die Firma überlebensnotwendige Betriebserweiterung würden wir nach Kräften unterstützen, aber einen Hubschrauberlandeplatz am Wohnstandort des Chefs gehört für uns jedenfalls dann nicht zur Wirtschaftsförderung, wenn derart viel öffentliches Interesse dagegen steht. Langenfeld ist und bleibt ein hervorragender Wirtschaftsstandort, den sollte auch Herr Witte zu schätzen wissen; mit oder ohne Hubschrauberlandeplatz“, meint Wenzens. Und die Wählergemeinschaft fragt weiter: „Soll die Politik mit dem Arbeitsplatz- und Gewerbesteuerargument erpresst werden?“

SPD attackiert CDU, Schneider und Witte

Unterdessen spöttelt die Langenfelder SPD mal wieder über die Christdemokraten: „Es gibt Neuigkeiten im Umfeld der Pleiten, Pech und Pannen der CDU in Langenfeld. Als wären die Reusrather nicht schon mit dem Beschluss über die Locher Wiesen genug gebeutelt [Anmerkung der Redaktion: Hier sollen mehr als 100 Wohneinheiten entstehen], kocht nun auch noch die Hubschrauber-Diskussion um die Dückeburg hoch“, heißt es in einer Mitteilung. „Da können wir wirklich nur noch mit dem Kopf schütteln, was hier in Langenfeld vor sich geht. Auf dem Weg zum Klüngelgipfel – Abkürzung mit dem Heli“, kommentiert der SPD-Fraktionsvorsitzende Steinfels dazu. Mit dieser Anspielung deutet Steinfels auf die ihm zufolge existenten „christdemokratischen Verflechtungen in Langenfeld und den täglich gelebten ´kleinen Dienstweg´ unter Parteifreunden“ hin. Der SPD falle „jedenfalls auf, dass sich Bürgermeister Frank Schneider schon des Öfteren ins Abseits bugsiert hat, wie zuletzt mit der Debatte um eine vorgezogene Bürgermeisterwahl“. Schneider verspotte „Gegenstimmen wie Weck- und Warnrufe seines Amtsvorgängers Magnus Staehler“. Unterstützt werde Schneider in einer Tageszeitung laut SPD „zufällig“ von Gerhard Witte (den Sozialdemokraten zufolge ebenfalls Mitglied in der CDU und früher auch politisch aktiv). Witte habe geäußert, „wie gelungen die Arbeit des dialogfreudigen Bürgermeisters Schneider als Wirtschaftsförderer ist“. Weiter wettern die Sozialdemokraten: „Vor wenigen Tagen verteilt Witte dann den Langenfelder Unternehmerpreis an die Berghausener Unternehmerfamilie Sühs (ebenfalls für die CDU aktiv), die zuletzt durch die Anti-Windkrafthaltung auffiel und parteiinternen Gegenwind für Schneider produzierte“. Dass es „dann keine Bedenken gegen den von Witte eingeforderten Helikopter-Flugplatz“ seitens des Bürgermeisters gebe, wundere die SPD nicht.

„Witte sagt anscheinend nicht die Wahrheit“

„Nicht alles, was juristisch einwandfrei ist und wodurch keine primären persönlichen Vorteile entstehen, muss moralisch in Ordnung sein. Es bleibt ein Geschmäckle, aber darüber muss sich jeder sein eigenes Bild machen“, so Steinfels weiter. Der Industrieverein sollte sich für die Zukunft nach Auffassung der Sozialdemokraten „über eine neutrale Führungsfigur Gedanken machen“, denn, so die SPD über den Vereins-Chef: „Förderlich war und ist das Handeln von Gerhard Witte nicht.“ „Wer anscheinend in der Öffentlichkeit bei der Angabe der Nutzungshäufigkeit durch An-/Abflüge des Flugplatzes entgegen der Daten und Fakten des eingereichten Antrages nicht die Wahrheit sagt und darüber hinaus mit der Begründung einer Notwendigkeit für den Geschäftsbetrieb vor Ort unterschwellig Druck ausübt, der macht sich unnötig angreifbar und stellt sich selbst in Frage. Die SPD versteht jedenfalls die berechtigten Unruhen und Einwände der Bevölkerung“, so Steinfels abschließend. Der Tagespresse zufolge formiert sich unterdessen eine Bürgerinitiative um den ehemaligen verkehrspolitischen Sprecher der FDP, Günter Striewe, gegen die Landeplatz-Pläne.

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