Regional / Politik, 17.10.2010

UWG-Mettmann zum Katastrophenschutz

KREIS METTMANN. Enttäuscht zeigte sich die Unabhängige Wählergemeinschaft des Kreises Mettmann (UWG-ME) am „Internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung“.

 

„Weichgespülte Informationen“

Enttäuscht von der Reaktion der Kreisverwaltung auf eine entsprechende Anfrage im Ausschuss für Ordnungsangelegenheiten und Verbraucherschutz am 16. September 2010 zu diesem Thema. „Uns war wichtig zu erfahren, was der Kreis aus den plötzliche Unwettern mit sehr starkem Regen (bis zu 190 l/m²) in den Kreisen Steinfurt und Borken gelernt hat“, ärgert sich der Kreistagsabgeordnete Harald Degner, „da kam das Wasser von oben und aus der Kanalisation – und der Rechtsdezernent versucht, uns mit weichgespülten Informationen zu einem möglichen Hochwasser in Monheim vom Thema abzulenken.“

„Haben nicht alles im Griff“

„Wir sind nicht so ´sicher´ und haben ´alles im Griff´, wie uns die Verwaltung weismachen will“, so Degner weiter. „Wir erinnern nur an die Rolle, die der Kreis bei dem Gasunfall in Wülfrath gespielt hat. Auch das Desaster um die CO-Pipeline zeigt deutlich, was da auch in Zukunft noch auf uns zukommen wird, wenn dieses Projekt nicht von den Gerichten gestoppt werden sollte.“ Dem stimmt auch der Fraktionsvorsitzende der UWG-ME, Werner Horzella, zu, der dieses Thema angestoßen hatte: „Dann geht es nicht mehr um Rettung, sondern nur noch um Bergung.“ Insgesamt sehe die Wählervereinigung nicht, dass die Kreisverwaltung etwas aus der Starkregen-Katastrophe im Kreis Steinfurt gelernt habe - „…und wenn, dann hat sie es bisher gut vor der Öffentlichkeit verborgen gehalten“, so Degner süffisant. Zu dieser Überzeugung könne man auch kommen, wenn man den Begriff „Katastrophenschutz“ in die Suchmaschine des Kreises eingebe. Da erfahre man etwa unter „Notfallvorsorge“, dass sich der Bürger „bei schweren Unwettern, Schneekatastrophen oder großflächigen Überschwemmungen oder bei der Freisetzung chemischer, biologischer oder radiologischer beziehungsweise nuklearer Gefahrstoffe erst einmal selbst helfen“ solle.

Sonderschutzplan

Es gebe laut UWG auch einen „Sonderschutzplan für Auswirkungen durch Hochwasser in Monheim am Rhein“, aber scheinbar keinen für Langenfeld oder Hilden, geschweige denn für den Nordkreis. Hier fordert die UWG-ME die Kreisverwaltung auf, sich den veränderten klimatischen Veränderungen zu stellen. „Weil Hochwasserlagen nicht von gleich auf jetzt eintreten, können wir jederzeit vorbereitende Maßnahmen treffen…“, habe der Ordnungsdezernent Hanheide bei Radio Neandertal erklärt. „Das bezweifeln wir auch nicht, denn seit Monheim zum Kreisgebiet gehört, wusste man, dass es am Rhein liegt und konnte entsprechende Konzepte erarbeiten“ so Degner nochmals, „aber der Kreis Steinfurt hatte keine Zeit, vorbereitende Maßnahmen für einen Starkregen zu treffen, genauso wenig wie der Kreis Mettmann, wenn er sich dieses Themas nicht annimmt.“ Der politischen Unterstützung durch die UWG-ME bei diesem Thema könne sich der Kreis jedenfalls sicher sein.

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