Bau eines Lehmofens im Waldkindergarten

Im Laufe der letzten Woche ist im Monheimer Waldkindergarten ein Lehmofen gebaut worden.

Lehmbäder

Mit Hilfe des professionellen Lehmbauers Arndt Redenz aus Aachen ist fünf Tage lang mit fleißigen Helfern aus der Kindergartentruppe (Kinder, Eltern und Erzieher) mit viel Spaß und Freude ein funktionstüchtiger und schöner Lehmofen entstanden. Die Kinder sind in den Bauprozess voll mit eingebunden worden, so wurde der Lehm von ihnen selbst „gestampft“: Mit bloßen Füßen entsteht mit etwas Wasser aus trockenem Lehm eine tonartige Masse, aus der Figuren geformt werden können. Das Waldkindergarten-Gelände ist dann von den Kindern mit kleinen Lehmfiguren verschönert worden. Sogar mehrere Lehmbäder konnten die Kinder genießen.

Pizza und Brötchen

Die Kinder hatten riesigen Spaß und die Eltern einige Not, die Kinder wieder sauber zu bekommen. Der Lehm aus dem Lehmbad wurde nach dem Einstampfen von Stroh (hier mussten die Eltern mit ran) als Baumaterial für den Lehmofen verwendet. Dieser steht jetzt und wurde am Samstag bei der Einweihungsfeier schon genutzt, um Pizza und Brötchen zu backen. Im Ofen herrschen Temperaturen um die 300 Grad Celsius, eine Pizza ist innerhalb von drei bis fünf Minuten perfekt gebacken und schmeckt einfach köstlich. Außerdem wurden mit den Kindern mehrere große Skulpturen aus Lehm geschaffen. Baumstümpfe wurden mit Stroh umwickelt und mit dem Lehm-Stroh-Gemisch „beklebt“. Die Figuren haben zwar nur eine begrenzte Haltbarkeit, wenn sie der Witterung ausgesetzt sind, aber genau darin liegt der Vorteil des Lehmbauens: Das Kindergartengelände verändert sich durch den Einfluss der Witterung und der Jahreszeiten, auch die Kindergartengruppe ändert sich (Kinder gehen, neue kommen dazu). Lehm schafft keine festen Strukturen, sondern macht diese Veränderungen mit. Er schafft Raum für neue Ideen, die von den Kindern selbst umgesetzt werden können. Die Kinder können damit ihre Umgebung selbst gestalten und sind in den Schaffensprozess mit eingebunden (anders als bei der Anschaffung von Spielgeräten beispielsweise, die keine Gestaltungsmöglichkeit und Veränderung ermöglichen). Kein anderer Baustoff bietet diese Möglichkeit und ist dabei so umweltfreundlich wie Lehm.

Nachhaltig und umweltfreundlich

Im Kindergarten ist jetzt eine wunderbare Möglichkeit entstanden, wirklich umweltfreundlich zu kochen bzw. zu backen. Lehm als einer der ältesten und weit verbreitetsten Baustoffe ist nachhaltig und umweltfreundlich. Auch die Essenszubereitung ist nachhaltig, da weder Strom noch Gas verbraucht werden. Damit können die Kinder nun kennenlernen, wie ursprünglich mit Feuer gekocht und gebacken werden kann. Also ein rundum wunderbares Projekt, das wirklich allen Beteiligten riesengroßen Spaß gebracht hat.

Übrigens: Im Waldkindergarten steht nun wieder ein Personalwechsel an: Torsten Liermann verlässt als Leitung den Kindergarten, die nun von Sabine Schwandt übernommen wird. Damit ist allerdings wieder eine Erzieher-Stelle frei und neu zu besetzen. Bewerbungen werden gerne angenommen unter vorstand[at]waldkinder-monheim.de. Außerdem sind im Miniclub (die „Waldeulen“ für Kinder ab etwa zwei Jahre) noch Plätze zu vergeben. Die kleinen Waldeulen erkunden zweimal pro Woche (Montag und Freitag, jeweils von 9 bis 12 Uhr) mit zwei Erziehern den Wald. Wer sich für einen Platz interessiert, kann sich unter miniclub[at]waldkinder-monheim.de gerne melden.