Vermischtes / Langenfeld, 06.02.2015

Debatte um Notfallpraxen

Das Konzept für die Reform des ärztlichen Notfalldienstes der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein sieht eine massive Reduzierung der ambulanten Notdienstpraxen vor.

 

Ausweichen nach Hilden?

Demnach soll die Notdienstpraxis neben dem Richrather Krankenhaus St. Martinus geschlossen werden. Die Langenfelder und Monheimer Patienten müssten dann auf die Notfallpraxis in Hilden ausweichen. Aus Sicht des Bürgermeisters Frank Schneider ist das aus mehreren Gründen für Notfallpatienten nicht zumutbar. Eine von der Kassenärztlichen Vereinigung zu Grunde gelegte, mögliche Kostenersparnis erschließt sich dem Bürgermeister dabei nicht.

„Unzumutbar“

„Notfälle von 100.000 Einwohnern aus Langenfeld und Monheim können schon aufgrund der Anzahl nicht in angemessener Zeit in Hilden behandelt werden. Neben der Wartezeit ist die Frage zu stellen, ob in einem Notfall einem Patienten der Anfahrtsweg gegebenenfalls auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zugemutet werden kann“, sagt Schneider. In der Praxis werden nach seiner Auffassung die Notfallpatienten die Ambulanz des St. Martinus-Krankenhauses aufsuchen, die nach der Schließung des Monheimer Krankenhauses schon lange an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen ist. Das Ergebnis werde sein, dass Notfälle nur nach sehr langen, für Frank Schneider „unzumutbaren“ Wartezeiten behandelt werden können.

„Ins letzte Jahrhundert“

„Ein solch gravierender Einschnitt in die medizinische Versorgungssituation der Menschen in unserer Stadt würde uns buchstäblich ins letzte Jahrhundert zurückversetzen und einen Schlag ins Gesicht für alle bedeuten, die Tag für Tag für den Wohlstand und das individuelle Sicherheitsempfinden der Menschen arbeiten“, fährt Frank Schneider fort. Die Verlagerung aller Kindernotfallpraxen des Kreises Mettmann nach Wuppertal stellt für ihn dabei die größte nicht hinnehmbare Zumutung dar. „Gemeinsam mit den Städten Hilden und Monheim am Rhein werden wir eine Stellungnahme an die Vertreterversammlung, die am 11. Februar tagt, abgeben. Weiterhin plane ich einen kurzfristigen Termin mit den Bürgermeistern beim Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, um dort unsere Argumente für den Erhalt der Notfallpraxis Langenfeld nochmals zu verdeutlichen“, schließt der Langenfelder Bürgermeister ab.

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