Kaninchen: Prozess vertagt
In dieser Woche fand beim Amtsgericht Langenfeld die öffentliche Verhandlung wegen möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz in mehr als 20 Fällen statt.
„Gravierende Verletzungen und Krankheiten“
Diese Verstöße werden laut „Aktionsgemeinschaft für Tiere“ (AGT) dem Betreiber der ehemaligen Rabbit-Notstation in Langenfeld, Schneiderstraße, zur Last gelegt. Die Anzeige nach den Paragraphen 1, 2 und 11 Tierschutzgesetz hat Tierärztin Heike van der Kaap aus Leverkusen erstattet. Die Tierärztin kam im Auftrag der AGT am 14.11.2008 zum ersten Mal auf das Gelände an der Schneiderstraße, um den Gesundheitszustand der dort untergebrachten Tiere zu untersuchen. Sie behandelte dort im Auftrag der AGT die nicht nach Geschlechtern getrennten Tiere und trächtigen Häsinnen und dokumentierte deren „teilweise gravierende Verletzungen und Krankheiten“ schriftlich und fotografisch. Im Anschluss erstattete sie beim zuständigen Veterinäramt des Kreises Mettmann Anzeige wegen Zufügens von erheblichen Leiden und Schmerzen in zahlreichen Fällen.
Kündigung?
Nun kamen nach rund anderthalb Jahren ihre Erhebungen und Dokumentationen in einer Verhandlung vor das Amtsgericht Langenfeld. Der Prozess jedoch wurde vertagt. Grund: Gegen den Notstation-Hauptbetreiber stehen zusätzlich Vorwürfe wegen falscher eidesstattlicher Versicherung im Raum. Der Richter sah diesbezüglich Aufklärungsbedarf, im Herbst wird wohl weiterverhandelt. Es geht darum, ob der Grundstückseigentümer des Rabbit-Notstation-Areals (aufgrund einer Kündigung/eines Aufhebungsvertrages gegen den bzw. mit dem Betreiber) damals berechtigt war, das Gelände zu beschlagnahmen – und ob der Betreiber, der gegen den Eigentümer damals eine einstweilige Verfügung erwirkte, dies dem Gericht bewusst verschwieg. Der angeklagte Betreiber war damals mit der plötzlichen Räumung seitens des Eigentümers nicht einverstanden, da sich noch Tiere auf dem Areal befunden hätten.
Unabhängig Anzeige erstattet
Die Aktionsgemeinschaft für Tiere, die im Winter 2008/2009 rund 200 Tiere der Rabbit-Notstation übernahm, hat unabhängig von Tierärztin van der Kaap Anzeige erstattet. Ein Verhandlungstermin steht noch nicht fest.
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