Jens Kregeloh. Foto: privat

Anzeige / Wirtschaft / Regional, 05.04.2012

Kregelohs Kapitalmarkt-Kolumne (12)

In seiner zwölften Kapitalmarktkolumne beschäftigt sich Bankfachwirt Jens Kregeloh mit dem Thema „Gold“.

 

Glänzt Gold gefährlich?

Diese Frage stellt sich bei Preisen um aktuell € 1.250,- bzw. US-$ 1.650,- pro Feinunze Gold (Stand 29.03.12). Denn seit geraumer Zeit ist Gold als Kapitalanlage und Sachwert-Investment in fast aller Munde. Nachfolgend je acht Punkte, die für oder gegen den Kauf von Gold sprechen.

Contra:

1) Wer bestimmt den Preis? Zweimal täglich kommen in London fünf Goldhändler zur Preisfindung zusammen. Diskretion gehört zum Ritual. Damit auch Intransparenz?
2) Sicherheit: Der Goldpreis weist starke Schwankungen aus. Angst vor Aktien-Kursschwankungen haben, aber nicht vor Schwankungen des Goldpreises?
3) Aktien bringen Dividenden, Anleihen bringen Zinsen und Immobilien bringen Mieteinnahmen – Gold hingegen „glänzt nur“.
4) Wer zum Hochpunkt Anfang der 1980er Jahre Gold gekauft hat, ist unter Berücksichtigung der Inflation auch heute, 30 Jahre später, noch nicht im Gewinn – siehe hierzu auch Punkt 5) der „Pro-Liste“.
5) Was ist, wenn „alle“, die eine Mega-Krise erwarten, schon Gold gekauft haben – woher kämen dann weitere Preissteigerungen?
6) Was geschieht mit dem Goldpreis, wenn gleich mehrere Krisenstaaten gezwungen wären, ihre Goldreserven in den Markt zu geben?
7) Wie bewahre ich Gold sicher und mit jederzeitigem Zugriff auf?
8) Goldminenaktien werden derzeit mit Kursen gehandelt, die einem Gegenwert von ca. US-$ 1.100,- pro Unze Gold ihrer Reserven entsprechen – ein Zeichen für erhebliches Kurssteigerungspotential bei diesen Aktien oder für eine Überbewertung von Gold?


Pro:

1) Gold ist ein weltweit anerkanntes Zahlungsmittel.
2) Gold lässt sich im Gegensatz zu Papiergeld nicht beliebig vermehren und dadurch entwerten.
3) Hinter Gold steht kein Schuldner, der Pleite gehen könnte.
4) Goldminen haben Förderkosten von ca. US-$ 930,- pro Unze, erst ab ca. US-$ 1.000,- machen sie Gewinn. Dies könnte den Preis nach unten absichern. Denn würde die Förderung aufgrund eines zu geringen Goldpreises eingestellt, könnte es zu einem Engpass kommen und der Goldpreis steigen.
5) Goldblase, welche Goldblase? Inflationsbereinigt liegt der Goldpreis immer noch unter seinem Hoch Anfang der 1980er Jahre, ist also nicht zu teuer – siehe hierzu auch Punkt 5) der „Contra-Liste“.
6) Wer sein Geld aktuell auf Spar- oder Tagesgeldkonten legt, verliert abzüglich der Inflation echte Kaufkraft, dies könnte die Nachfrage nach Gold antreiben.
7) Gewinne aus physischem Gold (wie bspw. den typischen Anlagemünzen oder Barren ab 100g) sind nach einem Jahr Haltedauer steuerfrei (§23 EStG).
8) „Das letzte Schiff“ liegt im Hafen. Der Kapitän kann noch eine Person mit an Bord nehmen. Zwei Personen stehen aber noch am Kai. Die eine hat Goldmünzen dabei, die andere nicht. Wen nimmt der Kapitän mit an Bord? (Zugegebenermaßen eine sehr hypothetische Situation…)

Alles Weitere erläutere ich Ihnen wie gewohnt gerne im persönlichen Gespräch. Ich freue mich darauf!

Bis dahin viele Grüße

Ihr Bankfachwirt
Jens Kregeloh
Telefon: 015111444644

jens[at]kregeloh.de

www.kregeloh.de

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